6.4.2025 – 27.4.2025

„IN LIVERPOOL, KÖLN UND ANDERSWO“
Bilder, Ideen, Reflexionen von David Jacques, Nathaly Deges und Jürgen Kister

Ausstellung mit Begleitprogramm:

Sonntag, 6. April 2025, 15 bis 18 Uhr – Ausstellungseröffnung mit Rede

Dienstag, 8. April 2025, 19 Uhr – Aspekte, Vergleich, Perspektiven:

(Schul-)Pädagogik in England und Deutschland, Vortrag und Diskussion

Freitag, 11. April 2025, 19 Uhr – Alle Tage schreiben, Teil 1

Lesung und Gespräch

Samstag, 12. April, 19 Uhr – Handgemachte Musik von Liverpool bis Köln

Konzert ohne Elektrik

Samstag, 19. April 2025, 19 Uhr – Alle Tage schreiben, Teil 2

Lesung und Gespräch

Dienstag, 22. April 2025, 19 Uhr – Doppelvorstellung: Arbeiter-Kultur im Film

Eine deutsche und eine englische Arbeitergeschichte im Spielfilm

Freitag, 25. April 2025, 19 Uhr – Alle Tage schreiben, Teil 3

Lesung und Gespräch

Sonntag, 27. April, 19 Uhr – Finissage, Gespräche, fixes Fazit

Eintritt frei!

Ab 6. April in der Galerie Kunstmeile Buchforst

Die Ausstellung „In Liverpool, Köln und anderswo“ hat kein fertiges Konzept, nur eine Reihe von Bildern, die vage um die Städte Liverpool und Köln kreisen. Ausgangspunkt ist das Kulturprojekt „Eight Days A Week“, ein Austauschprojekt zwischen Kulturschaffenden aus Liverpool und Köln, das seit drei Jahrzehnten auf ganz unterschiedliche Weise der Alltags- und Kunst-Erfahrung in beiden Städten thematisiert, um im Blick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede wechselseitig inspirierend zu wirken.

Der Liverpooler Künstler David Jacques ist im Rahmen von „Eight Days A Week“ vor rund dreißig Jahren erstmals nach Köln gekommen. Seitdem präsentierte er hier immer wieder an ganz verschiedenen Orten seine Kunst. Jacques, der sich zur politischen Linken bekennt, hat sich gleichermaßen in freier künstlerischer Arbeit, politischer Kunst für die Gewerkschaft, sozialen und pädagogischen künstlerischen Projekten hervorgetan. Als Meister der realistischen Malerei erweiterte er diesen Ansatz im Laufe der Jahre um alle möglichen kreativen Spielarten von Collage und Video bis hin zur Kunst der Stickerei. Seine bildnerischen Themen sind so breit gestreut wie die eines Menschen, der sich den Erfahrungen seiner eigenen Herkunftsgeschichte ebenso stellt wie den Problemen des globalisierten kapitalistisch-technologischen Systems, in dem soziale Ungerechtigkeit, Klassenkampf und Migrationsprozesse von zentraler Bedeutung sind.
Nathaly Deges ist eine in Köln lebende Malerin und Lehrerin mit dem Arbeitsschwerpunkt Sonderpädagogik. In ihrer künstlerischen Arbeit ganz dem malerischen Realismus verpflichtet, gestaltet sie in ihren Bildern immer wieder die Themen Alltagsumgebung und Kindheit. Gelebte Praxis, der Entwurf eines harmonischen Lebensverständnisses und das ethische Prinzip der pädagogischen Vermittlung kommen in ihrem künstlerischen Ansatz zusammen.
Verhaltene Farbigkeit und Poesie als Elemente eines Blickes auf Orte und Menschen vermitteln durch die Art der Malerei noch mehr als durch die Motive die moralische Dimension des Lebens.
Ihre starke Verbundenheit mit Liverpool und den dort lebenden Menschen geht nicht zuletzt auf einen längeren Aufenthalt in der nordwestenglischen Hafenstadt im Rahmen ihres Studiums zurück, bei dem sie als angehende Lehrerin im Schulalltag Erfahrungen mit dem englischen (Förder-)Schulsystem und englischen Kindern machte. Ihre „Liverpool-Erfahrungen“ dienen ihr seitdem als wertvoller ästhetischer, sozialer und künstlerischer Anhaltspunkt auch in der Betrachtung Kölner (Lebens-)Verhältnisse.
Jürgen Kisters lebt seit seiner Geburt in Köln und ist – bei den vielen Elementen, die im Leben eines Menschen prägend sind – bereits seit seinen frühen Kindertagen von einer Liverpool-Erfahrung beseelt. Scheinbar spielerisch denkt, schreibt und bildnert er seit seinen jungen Jahren über alles Mögliche, um sich einen Reim auf gesellschaftliche und seelische Verhältnisse und die unauflösbare Wechselbeziehung von beiden zu machen. Die schreibende und zeichnerische Spurlegung als Möglichkeiten der Selbstvergewisserung in einer Welt, in der sich nichts (mehr) von selbst versteht. Einer persönlichen Notwendigkeit, Lust, Zwanghaftigkeit folgend, die unscheinbaren Dinge und Geschehnisse des Alltags und die großen (gesellschaftlich, historischen, kulturellen) Prozesse in ihrem (Wirkungs-)Zusammenhang zu erkunden, steht für ihn weniger das (künstlerische, literarische, journalistische) Produkt als der grundsätzlich unfertige Such- und Findungsprozess im Zentrum seiner Tätigkeit. Aus diesem Antrieb entstehen immer wieder kleine und größere Projekte, zu denen auch „Eight Days A Week“ gehört.

Am Beginn von “Eight Days A Week“ stand die Idee, auf der Grundlage der historischen und kulturellen Besonderheiten beider Städte, Liverpool und Köln, gleichermaßen strukturelle Gemeinsamkeiten in der Erfahrung moderner Lebenswirklichkeit und eine gemeinsame europäische Perspektive aufzuzeigen.
Nach nunmehr dreißig Jahren sind die Veranstaltungen reduziert auf fragmentarische Anschauungen und Gespräche zur Frage, was bei den gegenwärtigen Entwicklungstendenzen in Liverpool, Köln und anderswo von den bisherigen Identitätskonzepten und den über einen langen Zeitraum bestehenden künstlerischen, ästhetischen, politischen, pädagogischen und ethischen Prinzipien überhaupt (noch) bleibt.
Die Ausstellung und Veranstaltungsreihe in der Galerie Kunstmeile Buchforst ist in diesem Sinne eine Art offene Fortsetzung, so wie früher die Fortsetzungs- Bild- und Textgeschichten in Zeitungen und Magazinen.

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Der Eintritt ist frei.
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